Escape-Room – Ein digitales Abenteuer der Kleine Ängste Crew

Leider mussten wir im August unseren LARP-Teilnehmer*innen mitteilen, dass wir im Oktober 2020 den vierten Teil der „Kleine Ängste“-Kampagne absagen müssen. Die Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen, aber sie war notwendig und wenn wir das Infektionsgeschehen nun betrachten, sind wir über die Entscheidung mehr als glücklich. Das Feedback darauf war durchweg positiv und wir sind über jedes aufbauende Wort dankbar, dass ist nicht selbstverständlich.
Im gleichen Zuge hatten wir uns entschlossen die Wartezeit zu überbrücken, denn wir wollten, dass es trotz allem eine kleine Entschädigung für die abgesagte Con gibt. Am 24.10.2020 haben wir daher zu einem Online-Event geladen.
Gemeinsam und in Rolle spielten sich die Teilnehmer*innen durch einen interaktiven Escape-Room und mithilfe der vorbereiteten Aufgaben und Rätsel, wurde verzweifelt versucht das Haus der Magie zu verlassen. Am Ende erhielten alle eine Information in Form einer Geschichte die weiter in den Hintergrund der Welt von „Kleine Ängste“ begleiten soll. Ein neuer kleiner Abgrund ist aufgetaucht, aber sind die Charaktere sich wirklich bewusst, was dieses neue Wissen für sie bedeutet?

 Das Ganze fand per Teamspeak statt, wir haben das Glück einen Server zu nutzen, der uns von Lorenz zur Verfügung gestellt wird. Gemeinsam mit ihm wurde die Channels eingerichtet, jeder Raum des virtuellen Hauses ein eigener Channel mit Bildern, damit man ihn sich vorstellen kann. Die Teilnehmer*innen konnten zwischen den Räumen wechseln, wie im wahren Leben und sich miteinander unterhalten. Ein paar Tücken gab es natürlich, aber die Überraschungen Spoilern wir nicht, wir haben vielleicht vor das Abenteuer abermals zu bespielen.

Für das Spiel war es von Vorteil, wenn man einen Laptop oder PC benutzte. Die Aufgabenstellungen waren hinter Gemälden, in Regalen, an den Wänden und in Paketen versteckt. Jeder konnte sich umschauen und nach Hinweisen suchen. Die Spielleitungen war in jedem Raum zugegen und haben Bilder, Details, Rätsel und Buchseiten per Dropboxlink herausgegeben.

Es haben uns einige Feedbacks erreicht, die wir gerne mit euch teilen würden, denn von diesen konstruktiven Anmerkungen kann jeder profitieren, der ein solches Projekt ins Auge fasst. Natürlich handelt es sich dabei um subjektive Eindrücke des jeweiligen Spielers. Wir als Spielleitung bedanken uns bei allen freiwilligen die das Experiment Escape-Room mitgemacht haben und sind uns sicher, dass es nicht der letzte war.

Was hat gut funktioniert:

  • Der Einstieg mit dem Intro hat die Stimmung super vorbereitet.
  • Die Räume waren schön gestaltet. Man hat sich gleich ein bisschen wie in einem echten Escape-Room gefühlt.
  • Die SL war sehr präsent und hat immer gleich ausgeholfen, Leute verschoben, den Überblick behalten, Respekt dafür.
  • Teamspeak als Spielort mit den wechselnden Räumen plus Dropbox als Informationsportal hat technisch sehr gut funktioniert.
  • Die Einbindung des Internets war clever und war sehr hilfreich.
  • Komplizierte aber nicht zu schwere Rätsel, die zu lösen Spaß gemacht hat.

Verbesserungsvorschläge:

  • Eine Technik-Sprechstunde im Vorfeld anbieten, entweder eine Stunde vorher oder an einem anderen Termin. Mit allen die Technik durchgehen und kurz testen lassen und Teamspeak-Basics durchgehen (Push to talk, Sprachbenachrichtigungen aus usw.).
  • Die Teilnehmeranzahl einschränken. Es waren definitiv zu viele Leute beteiligt, die dann durcheinandergeredet haben. Diese haben sich zwar dann auf die Räume verteilt, aber der Wissensstandausstausch war dadurch anstrengend und man hat eigentlich nur etwas von ein oder zwei Räumen mitbekommen.
  • Einen Ort anbieten, wo alle gesammelt Infos posten können. So musste bei jedem Betreten des Raumes der/die Neue ein Update erhalten (Anmerkung der SL: Teamspeak bietet Links nur denjenigen an, die zum Versandzeitpunkt in dem entsprechenden Channel sind).
  • Die Rätsel hätten etwas mehr in eine Geschichte eingebunden werden können.
  • Bei einem Intime-Spiel, wo nicht alle Leute bei der letzten Kampagne mit dabei waren, hätte eine Vorstellungsrunde geholfen.
  • Und es waren echt coole Rätsel aber sehr, sehr viele, aus denen könnt ihr glatt noch drei weitere Escape-Rooms stricken!

Wir haben ebenfalls gehört, dass es gut wäre die Rätsel inhaltlich mehr anzupassen, das empfinden auch wir als sinnvoll. Ein weiterer Vorschlag war es über verschiedene Schwierigkeitsstufen nachzudenken, von leichtem Abenteuer  bis schwer oder mehrere kleinere Rätsel und weniger Monsterknobeleien.

Ein weiterer positiver Aspekt war der Unterhaltungswert, auch wenn es aufgrund des Szenarios nicht so viel Spiel zwischen den Rollen gab, sondern sich eher auf die Aufgaben konzentriert wurde.

Sollten wir dieses Abenteuer nochmal anbieten, wissen wir wie zeitintensiv das Ganze ist, diese Erkenntnis erlangt man leider nur, wenn man sich traut es auszuprobieren.

Was wir leider nicht nachahmen können, ist das Suchen und Finden, das man in einem realen Escape-Room machen kann, Taschen durchwühlen, immer wieder haptische Erfolgserlebnisse bekommen. Dafür werden andere Skills geschult und an Erfahrung wird nicht nur die Spielleitung reicher.

Wir sind unterm Strich total happy mit dem Ergebnis und bedanken uns bei den Teilnehmer*innen.

Die Escape-Room SL